Agilent 1100/1200 analytisch

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!!!IN DAS BENUTZERBUCH EINTRAGEN!!! NICHT VERGESSEN !!!!

In das Benutzerhandbuch sollte der Name des Anwenders, die verwendete Säule und das verwendete Lösungsmittelgemisch und der entsprechende Rückdruck eingetragen werden.

Aufbau

Eine HPLC setzt sich aus verschiedenen Baugruppen zusammen. Die analytische HPLC von Agilnet aus Raum 318 besteht aus folgenden Baugruppen.

Agilent HPLC analytisch
Baugruppe Produktnummer/ Seriennummer Foto Herstelleranleitung
Lösungsmittel Kabinett
Lösungsmittel Kabinett
Degasser/ Entgasser G1379A/ JP13208442
Degasser
Degasser
Pumpe G1312A/ DE14911360
binäre Pumpe
binäre Pumpe
Autosampler/ Injektor G1313A/ DE14919450
Autosampler
Autosampler;
DAD-Detektor G1315D/ DE64256451
DAD-Detektor
DAD-Detektor
Säulenofen ST 85P jet/ 50521
Säulenofen
Säulenofen
Lösungsmittelabfall
LM-Abfall
Rechner (Windows 7)
Rechner

Vorbereitung

Säule

Vor der Inbetriebnahme der HPLC muss die gewünschte Säule eingebaut werden falls diese nicht bereits eingebaut ist. Es ist darauf zu achten, dass die verwendete Säule den gewünschten Bedingungen stand hält (pH, Druck, Lösungsmittel etc.). Bei Einbau ist darauf zu achten, dass die Anschlüsse alle dicht sind. Nach dem Einbau der Säule, kann diese wenn gewünscht im Säulenofen temperiert werden.

Lösungsmittel

* Vor jeder Messung ist es nötig den Füllstand der Lösungsmittelflaschen zu überprüfen und nach dem Aufüllen im Programm einzustellen. * Es ist darauf zu achten, dass nur Lösungsmittel entsprechender Qualität verwendet werden. In ihnen dürfen sich keine Partikel befinden. Diese würden die Kapillaren und Ventile verstopfen. Korrosive Lösungen (z.B. Alkalilösungen, Salzlösungen und Halogensäuren) dürfen nicht verwendet werden. * Die Lösungsmittel müssen mit der verwendeten Säule kompatibel sein, auch in Bezug auf pH-Wert. * Bei der Verwendung von Puffer-Lösungen müssen diese zuvor filtriert werden. * Um bakterielles Wachstum zu unterbinden ist der Zusatz von 0,1 % TFA zum Lösungsmittel sinnvoll, ansonsten muss das Wasser bzw. Puffer alle 2 Tage getauscht werden.

Abfall

Alle Abfallbehälter sollten vor Messbeginn geprüft werden und gegebenenfalls geleert oder ausgetauscht werden ( zwei Stück).

Proben

Die Probenvorbereitung ist ein wichtiger Teil der HPLC-Analyse. Um Kontamination der Säule das Ausfallen der Probe auf der Säule zu vermeiden, ist es wichtig die Probe in einem entsprechenden Lösungsmittelverhältnis zu lösen und zu filtrieren. Die Probe sollte zu jeder Zeit gelöst sein und dürfen nicht im Laufmittelgemisch ausfallen. So ist es nicht sinnvoll bei RP-Phase die Probe in reinem Methanol oder ACN zu lösen, da die Gefahr groß ist, dass die Probe bei einem polareren Laufmittelgemisch auf der Säule ausfällt und nicht über die Säule transportiert wird. Das Ausfallen von Proben auf der Säule verursacht zum einen eine Steigerung des Rückdrucks bis hin zur Verstopfung der Säule, zum anderen die Bildung von Kanälen im Säulenmaterial, welches die Trennleistung verschlechtert.

In welchem Lösungsmittelgemisch soll ich nun meine Probe lösen?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Es ist wichtig das sie dauerhaft in Lösung ist. Wie kann man dies praktisch machen? Zunächst wiegt man z.B. etwa 1 mg seiner Probe ab und versucht dieses in 500 µL reinem Methanol bzw. ACN zu lösen. Ist dies möglich (klare Lösung) kann in 100 µL Schritten Wasser zugegeben werden, und gleichzeitig beobachtet werden ob etwas ausfällt (Lösung sich eintrübt). Hat man insgesamt 500 µL zu gegeben und die Lösung ist noch klar kann man diese mit einem Spritzenfilter in ein Vial filtrieren. Man hat nun eine Probenlösung mit einem Lösungsmittelverhältnis von 50:50 (Methanol/ACN:Wasser) und kann jetzt ohne Gefahr, dass die Probe ausfällt, alle Laufmittelmischungsverhältnisse zwischen 100% Methanol/ACN und 50:50 Methanol/ACN:Wasser verwendet. Will man für die Trennung ein Laufmittelmischungsverhältnis verwenden, welches einen höheren Wasseranteil hat muss zuvor eine anderes Probenlösungsmittelverhältnis gewählt werden. Fällt während der Zugabe die Probe aus so verringert sich der Laufmittelmischungsverhältnis-Bereich entsprechend.

Starten

Vor dem Starten der HPLC ist es wichtig die entsprechenden Vorbereitungen (siehe vorherigen Absatz) zu treffen.

Erklärung Bild
Zum Starten der HPLC müssen zunächst die einzelnen Bauelemente angeschaltet werden. # DAD-Detektor # Autosampler/ Injektor # binäre Pumpe # Degasser/ Entgasser # Rechner (falls dieser noch nicht läuft)
Startreihenfolge
Um die analytische HPLC zu starten muss zunächst die Verknüpfung "Analytik LC online" mit einem Doppelklick (linke Maustaste) geöffnet werden.
Desktop
Nach dem Klicken verbinden sich die Bauelemente der HPLC mit dem Rechner.
Start
Initializing
Anschließend muss eine Methode geladen werden. Hierfür wird der Menüreiter "Load Method" (1,2) ausgewählt.
Methode laden
Im erscheinenden Menü wird eine der Purge-Methoden, abhängig von bei der Messung verwendeten Kanälen, gewählt. Will man z. B. später mit einer Mischung aus Acetonitril (Kanal B) und Wasser (Kanal A) die HPLC betreiben würde man Methode "_PURGE_AB_10MiN_2ML_MIN" (1, 2) verwenden. *_PURGE_AB_10MiN_2ML_MIN *_PURGE_ABC_10MiN_2ML_MIN *_PURGE_ABCD_10MiN_2ML_MIN *_PURGE_AC_10MiN_2ML_MIN
Methode laden
Die Ausgewählte Methode wird im Programm angezeigt (1).
Methode laden
Um das HPLC-System zu reinigen muss das Purgeventil geöffnet werden (1) und die HPLC gestartet werden (2).
Purgeventil öffnen
Starten der HPLC
Dabei wird die Pumpe und der DAD-Detektor ininitialisiert. Im Schaubild färbt sich sobald das System bereit ist der "Pumpenpfeil" und die "DAD-Detektorwelle" grün. Danach läuft über den Purgeventil-Auslauf Lösungsmittel in den Lösungsmittelabfall. Die Lösungsmittelzuleitungen sollten 5-10 min gespült werden. Im Schlauchsystem von Lösungsmittelkabinett bis Purgeventil-Auslauf sollten idealerweise keine Luftblasen sein. Der eingebaute Degasser hat nur eine begrenzte Kapazität, so dass es bei hohen Flussraten nicht zur vollständigen Entgasung kommt.
Initialisierung der quaternären Pumpe und des DAD-Detektors
komplett eingeschaltetes System
Purgeventil-Auslauf
Nach dem Reinigen wird die Pumpe in "Standby" geschaltet, dabei färbt sich der der"Pumpenpfeil" grau (1, 2, 3, 4). Danach muss das Purgeventil geschlossen (5) werden.
Öffnen des Pumpenmenüs
Control
OK, Standby
Pumpe Standby (grau)
Purgeventil schließen

Methode editieren/ erstellen

Um Substanzen auf der HPLC zu trennen braucht man eine Methode. Der einfachste Weg eine neue Methode zu erstellen besteht im editieren einer vorhandenen Methode.

Erklärung Bild
Zum editieren eine Methode muss der Menüreiter "Methode" ausgewählt werden (1) und " Edit Entire Methode..." angeklickt werden (2).
Methode editieren
Die Editierung aller Bereiche mit Ok (1) bestätigen.
Ok
Im Methoden Informationsbereich sollte eine Übersicht der Methodenparameter eingetragen werden (1) und mit OK (2) bestätigt werden. *Name *Lösungsmittel-Mischungsverhältnis *Flussrate *Injektionsvolumen *Säulenofentemperatur *Detektorwellenlänge *Methodendauer In unserem Beispiel: *Methode_Doktorand_2 *20 % Wasser/Puffer; 80 % Acetonitril; *0,5 mL/min *20 µL *RT *254 nm *30 min Diese Informationen bilden die den Header des Reports einer Messung.
Methoden-Info
Im Pump-Einstellungsbereich können pumpenrelevante Parameter eingetragen werden und mit OK (6) bestätigt werden. :(1) Lösungsmittel-Mischungsverhältnis :(2) Flussrate :(3) Methodendauer :(4) Druck-Limits :(5) Gradienteneinstellungen In unserem Beispiel Methode_Doktorand_2: :(1) 20 % Wasser/Puffer; 80 % Acetonitril; :(2) 0,5 mL/min :(3) 30 min :(4) 3-200bar (untere Druck nur beim Purgen auf 0 bar setzen, ansonsten besteht die Gefahr, dass die Säule trocken läuft. Das ober Drucklimit ist durch die Druckbeständigkeit des Säulenmaterials und des DAD-Detektors begrenzt. :(5) isokratisch
Pumpen-Einstellung
Im Injektions-Einstellungsbereich können injektionsrelevante Parameter eingetragen werden und mit OK (3) bestätigt werden. :(1) Injektionsvolumen :(2) Injektionsart In unserem Beispiel Methode_Doktorand_2: :(1) 20 µL :(2) Standard
Injektor-Einstellung
Im DAD-Detektor-Einstellungsbereich können detektorrelevante Parameter eingetragen werden und mit OK (5) bestätigt werden. :(1) Substanzwellenlängen (Wellenlänge bei dem die Substanz ::absorbiert), Referenzwellenlänge (liegt in der Regel höher als die zugehörige Signalwellenlänge, hier sollte das Lösungsmittel nicht absorbieren) :(2) Detektionszeit (stimmt in der Regel mit Methodendauer ::überein) :(3) verwendete Lampen (Lampen decken unterschiedliche ::Wellenbereiche ab UV bzw. Vis) :(4) UV-Spektrum (hier wird eingestellt zu welchem Zeitpunkt ::ein gesamtes UV-Absorptionsspektrum online mitgemessen wird) In unserem Beispiel Methode_Doktorand_2: :(1) Sub: 254 nm; Ref:360nm :(2) 30 min :(3) UV & Vis :(4) All in peak
DAD-Einstellung
Im Messsignal-Einstellungsbereich können die Messsignale der Methode zusortiert werden und mit OK (2) bestätigt werden. :(1) Signal (da nur ein Detektor angeschlossen ist, hat man :: die Wahl zwischen verschiedenen Wellenlängen) In unserem Beispiel Methode_Doktorand_2: :(1) DAD1 A, Sig=254nm
DAD-Einstellung
Im Report-Einstellungsbereich kann das Format des Reports angepasst werden. Da dies in den meisten Fällen für uns nicht relevant ist und später auch noch während der Auswertung entsprechend angepasst werden kann. Kann hier die Editierung mit Cancel (1) abgebrochen werden.
Report-Einstellung
Anschließend wird der Abbruch mit OK (1) bestätigt.
Report-Einstellung
Zuletzt muß die Methode gespeichert werden (1, 2) und ein gewünschter Methodenname gewählt werden (3, 4). Eine Kommentar zur Änderung ist nicht nötig einfach mit OK (5) bestätigen. Die gespeicherte Methode wird automatisch geladen (6).
Methode speichern
Methode speichern
Methode speichern
Methode speichern

Messen

Nachdem durch "Purgen" die Luft aus den Zuleitungen gespült wurde kann eine zuvor erstellte Methode geladen werden und die Säule mit dem gewünschten Lösungsmittelgemisch ~30 min eingespült werden. Säulen mögen keine zu starken Wechsel in der Polarität des Laufmittels, so dass Wechsel von Laufmittelgemischen mit stark unterschiedlichen Polaritäten sukzessiv erfolgen sollten, um Risse im Säulenbett vorzubeugen. Nach dem Einspülen der Säule müssen die vorbereiteten Proben in den Probentisch des Autosamplers gestellt werden und Angaben zu Position etc in die Sequenztabelle eingetragen werden.

Probentabelle erstellen

Erklärung Bild
Zum erstellen der Sequenztabelle muss zunächst das Probentischsymbol angeklickt werden (1) und der Menüreiter "Sequence table" ausgewählt werden. (2).
Probentisch
Sequence table
In der sich öffnenden Sequenztabelle kann die Position des Vials (1), der Name der Probe (2) die gewünschte Methode (3) und die Anzahl der Injektionen/Messungen (4) der Probe eingegeben werden. Will man mehr als eine Probe messen kann man durch klicken von "Insert" (5) eine neue Zeile oberhalb, durch klicken von "Append Line" (6) eine Zeile unterhalb einfügen und wie zuvor ausfüllen. Mit " Undo All" (7) stellt man den Ursprung der Tabelle wieder her. Nach der Eingabe aller zu vermessenden Proben wird die Eingabe mit (8) bestätigt.
Sequence table
Nachdem man zurück ins "Hauptmenü" gekommen ist muss erneut das Probentischsymbol angeklickt werden (1), aber diesmal der Menüreiter "Sequence Parameters..." ausgewählt werden. (2).
Probentisch
Sequence Parameters
In dem sich öffnenden Menüfenster kann der Speicherort der gemessenen Chromatogramme bestimmt werden (1). Außerdem wird hier auch der Dateiname inklusive Nummerierung festgelegt wenn eine ganze Sequenz gemessen wird (3). In diesem Menüfenster wird auch der Anwender eingetragen der später auf dem Report erscheint (2). Hat man alle Änderungen eingetragen bestättigt man diese mit "OK" (4).
Sequence Parameters

Messung starten

Erklärung Bild
Zurück im Hauptmenu kann durch Anklicken von Start (1) die Messung gestartet werden. Bei laufender Messung Sind die Symbole für Injektor, Säule und DAD-Detektor blau.
Start
Messung
Ist Messung fertig speichert sich automatisch das Chromatogramm beim unter "Sequence Parameter" angegebenen Ort ab und es öffnet sich ein Report den man ausdrucken kann. Die Messdaten können später auch noch offline eingesehen und ausgewertet werden.
Start
Messung
fertige Messung

Spülen

Hat man die letzte Messung beendet muss die Säule gespült werden und im vom Hersteller angegebenen Lösungsmittelgemisch gelagert werden. Üblicherweise werden die Säulen 20-30 min mit einem Lösungsmittelgemisch gespült, welches einen höheren organischen Anteil hat als jenes, welches zuvor für die Messung verwendet wurde. Hier für lädet man am besten eine entsprechende Spülmethode. Nach dem Spülen wechselt man dann zum vom Hersteller angegebenen Lösungsmittelgemisch und konditioniert sie für weitere 10 min, bevor man die Pumpe im Programm ausschaltet.

Erklärung Bild
Eine Möglichkeit für die Spül- und Konditionierung-Prozedure besteht im Schreiben und Starten einer entsprechender Sequenz. Dazu ruft man den "Sequence table" auf (1) und trägt hier eine Spül- (2) und Konditionierungs-Sequenz (3) ein. Anschließend bestätigt man diese mit OK (4).
"Sequence table"
"Sequence table"
Im folgenden ruft man das "Sequence Parameter" Menu auf (5). Dort kann man einstellen das sobald er mit der Messung der Sequenz fertig die UV-Lampe und die Pumpe ausgeschaltet wird (6). Diese Einstellung bestätigt man mit OK (7) und startet diese (8).
"Sequence Parameter"
Messung
Lauf

Schließen

Erklärung Bild
Ist die Sequenz durchgelaufen, öffnet sich das Reportfenster und die Pumpe und die UV-Lampeschalten sich aus. Nun kann das Reportfenster geschlossen werden (1)
Lauf
Da die Pumpe und die UV-Lampe ausgeschalte sind (grau) (2,3), kann nun das Programm geschlossen werden (4).
Programm schließen
Die Nachfrage ob man das Programm wirklich schließen will kann einfach bestätigt werden (1), ebenso die Frage ob die Pumpe und die Lampe aus ist (2), falls diese grau unterlegt sind.
Programm schließen
Programm schließen
Programm schließen

Auswerten

Die Auswertung kann entweder an Hand des ausgedruckten Reports oder an Hand eines im offline Programm von Chemstation modifizierten Reports erfolgen. Von Interesse sind hierbei insbesondere die Retentionszeiten und Integrale der einzelnen Signale, auch das UV-Spektrum der einzelnen Signale gibt wichtige Hinweise.

Abschließende Hinweise

Vor Verwendung der HPLC ist es sinnvoll seine Zielsetzung klar zu definieren. Es bietet sich auch an für eine gute Dokumentation bei jeder Messungen ein Laufzettel zu verwenden, in dem alle Parameter der Messung vermerkt sind um eine Reproduzierbarkeit zu gewährleisten. Ein Vordruck kann hier oder im Desktopbereich des HPLC-Computers gefunden werden und bei Bedarf ausgedruckt werden.